Wichtige Infos rund um den Reifen

Infos zum EU-Reifenlabel

ReifenlabelAlle Reifen müssen mit einem sogenannten Reifenlabel ausgezeichnet sein. Darauf werden Informationen zu Rollwiderstand, Nasshaftung und Geräuschpegel abgebildet, damit jeder Interessent jederzeit über die wichtigsten Daten informiert ist.

Diese Kennzeichnungspflicht gilt für alle seit dem 1.7.2012 produzierten Reifen.

Bei ausgestellten oder für den Verbraucher sichtbaren Reifen muss das Reifenlabel direkt auf der Lauffläche angebracht sein – die einzige andere Möglichkeit ist das Bereitstellen der Informationen in unmittelbarer Nähe des Reifens.

Außerdem müssen die Labeldaten bereitgehalten werden und vor dem Kauf muss der Kunde die Werte des entsprechenden Reifens einsehen können, egal ob offline oder online.

Auf Rechnungen und Angeboten für spezielle Reifen müssen die entsprechenden Infos beigefügt oder angegeben werden.

Die Kennzeichnungspflicht betrifft Neureifen für Pkw, leichte
Nutzfahrzeuge sowie schwere Nutzfahrzeuge.

ABER: Viele sicherheitsrelevante Produkteigenschaften werden gar nicht berücksichtigt, wie z.B. Fahrstabilität, Handling oder die Bremseigenschaften auf trockener Straße. Daher sollte jeder Standard-Reifentest eine größere Rolle bei der Auswahl der Reifen spielen, da die vom EU-Label geprüften Informationen eigentlich immer getestet werden. Suchen Sie unabhängige Reifentests, haben wir in für Sie zusammengefasst.

Reifendruckkontrollsysteme


GRUNDSÄTZLICHES ZU RDK(Reifendruckkontroll)-SYSTEMEN
Zwei gegensätzliche Methoden gibt es bei RDK-Systemen.

  • Direkte Kontrollsysteme
  • Indirekte Kontrollsysteme

Beim indirekten Reifendruckkontrollsystem werden die Raddrehzahlen als Berechnungsgrundlage zur Feststellung eines Reifendruckverlustes verwendet.
Dabei werden ständig alle vier Raddrehzahlen verglichen, bei Reifendruckverlust reduziert sich der Reifenhalbmesser und dementsprechend steigt die Raddrehzahl an.

Im Gegensatz dazu befindet sich bei direkt messenden Reifendruckkontrollsystemen ein Sensor im Reifen, der je nach Funktionalität Reifendruck und Temperatur
messen kann. Bei Low-Line-Systemen erfolgt das Anlernen der Sensoren manuell vom Reifenmonteur, High-Line-Versionen können automatisch
die Radposition erkennen.

Beide Systeme funktionieren nach gewisser Anlernphase für alle möglichen Reifen gleichermaßen, egal wie Alter oder Zustand des jeweiligen Reifens ist. In der europäischen ECE-R64-Vorschrift ist nicht vorgeschrieben, ob das System direkt oder indirekt sein soll, beides ist also möglich.

Indirekt messende Systeme sind serienmäßiger Bestandteil der Fahrzeugausrüstung, manchmal muss ein kleiner Aufpreis bezahlt werden. Bei direkt messenden Systemen beläuft sich der Aufpreis bei Neufahrzeugen zwischen 200 € und 300 €.
Teuer wird es bei solchen Systemen erst bei der Anschaffung eines weiteren Radsatz z.B. bei Winterreifen. Zusätzlich zum Rädersatz kommen Kosten für die Sensoren zwischen 300 € und 450 € dazu.

Man ist sogar in der Lage, Druckverlust an allen vier Reifen gleichzeitig festzustellen. Zudem sind die Verfahren sehr zuverlässig, lediglich bei direktmessenden Systemen muss der Sensor nach 3 – 6 Jahren erneuert werden, da die Batterie sich entlädt.

Ein Autofahrer kann trotz angezeigtem Druckverlust weiterfahren, wenn er Reifendichtmittel wie TLS dabei hat. Bei direktmessenden Systemen können diese aber zur Zerstörung des Sensors führen. Bei Run-Flat Reifen kann er in der Regel bis zum Reifenhändler oder bis nach Hause fahren, um den Reifen zu ersetzen.

Warum sollte man also überhaupt direke Systeme nutzen, wenn die indirekten günstiger sind? Nun, gewissen Komfort können derzeit nur direktmessende Systeme bieten, wie dass der Reifenluftdruckwert am Armaturenbrett angezeigt wird oder dass eine Reifenluftdruckmessung auch bei stehendem Fahrzeug vom bordeigenen System erfolgt.

Beide Systeme funktionieren aber gleich gut.

Was steht denn da?

Der Reifen ist voll mit Zahlen und Abkürzungen. Ob Geschwindigkeitsindex, Traglast, Querschnitt oder Zoll. Was genau bedeuten denn die kryptischen Zeichen?

Ein Beispiel:
205/55 R16 91W
Die Lösung:
205 Reifenbreite in mm
55 Verhältnis Höhe zu Breite in % (55% von 205mm = 112,75mm)
R Code für Reifenbauart (R = Radialreifen)
16 Felgendurchmesser in Zoll (16“)
91 Traglastindex des Reifens (91 = 615kg pro Reifen)
W Kennz. für die Höchstgeschwindigkeit (W = bis 270 km/h)

Aktuelle Reifentests

Eine wichtige Entscheidungshilfe beim Kauf von Reifen sind zwangsläufig Reifentests. Damit Sie sich auf ihre Reifen verlassen können, müssen diese sich in unterschiedlichsten Tests bewähren.

Der ADAC oder GTÜ testen zusammen mit unabhängigen Prüfinstitutionen wie Stiftung Warentest oder dem TÜV. Dabei wird zwischen Sommer- und Winterreifen unterschieden, die jeweiligen Tests nehmen dementsprechend auch auf unterschiedliche Witterungsverhältnisse Rücksicht.
Allein der ADAC testet jedes Jahr 2200 Reifen. Stiftung Warentest wiederholt die Tests, um ein möglichst objektives Ergebnis zu vermitteln.

Felgentabelle

Sind Sie sich nicht sicher, welche Reifen der Richtige für Ihre Felge ist?
Für PKW und Motorrad finden Sie hier eine Felgentabelle, die sich nach den Formeln der ETRTO (European Tire and Rim Technical Organization) richten. Bei Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Felgentabelle PKW

Felgenbreite min.
Reifenbreite
ideale
Reifenbreite
max.
Reifenbreite
5.0 Zoll 155 mm 165 – 175 mm 185 mm
5.5 Zoll 165 mm 175 – 185 mm 195 mm
6.0 Zoll 175 mm 185 – 195 mm 205 mm
6.5 Zoll 185 mm 195 – 205 mm 215 mm
7.0 Zoll 195 mm 205 – 215 mm 225 mm
7.5 Zoll 205 mm 215 – 225 mm 235 mm
8.0 Zoll 215 mm 225 – 235 mm 245 mm
8.5 Zoll 225 mm 235 – 245 mm 255 mm
9.0 Zoll 235 mm 245 – 255 mm 265 mm
9.5 Zoll 245 mm 255 – 265 mm 275 mm
10.0 Zoll 255 mm 265 – 275 mm 285 mm
10.5 Zoll 265 mm 275 – 285 mm 295 mm
11.0 Zoll 275 mm 285 – 295 mm 305 mm
11.5 Zoll 285 mm 295 – 305 mm 315 mm
12.0 Zoll 295 mm 305 – 315 mm 325 mm
12.5 Zoll 305 mm 315 – 325 mm 335 mm

Geschwindigkeitsindex

Auf jedem Reifen findet sich ein Geschwindigkeitssymbol für die Höchstgeschwindigkeit (siehe ). Dieses Symbol besteht aus einem Buchstaben, z.B. „H“ für maximal 210 km/h oder „W“ für maximal 270 km/h. Die genauen Werte finden Sie in unserer Tabelle.

PKW und Motorrad – Kennzifferntabelle

Bezeichnung / Klasse Geschwindigkeit
A1 5 km/h
A2 10 km/h
A3 15 km/h
A4 20 km/h
A5 25 km/h
A6 30 km/h
A7 35 km/h
A8 40 km/h
B 50 km/h
C 60 km/h
D 65 km/h
E 70 km/h
F 80 km/h
G 90 km/h
J 100 km/h
K 110 km/h
L 120 km/h
M 130 km/h
N 140 km/h
P 150 km/h
Q 160 km/h
R 170 km/h
S 180 km/h
T 190 km/h
H 210 km/h
V 240 km/h
W 270 km/h
(W) nur Motorrad > 270 km/h
Y 300 km/h
VR > 210 km/h
ZR > 240 km/h

Tragfähigkeit und Lastindex

Die Tragfähigkeit gibt die maximale Traglast des einzelnen Reifens wieder. Oft wird von Last Index, Load Index, Traglast oder Tragfähigkeitsindex gesprochen. Der Begriff Lastindex ist der offizielle und findet sich so auch in jedem Fahrzeugbrief.

Die Werte in der von uns zur Verfügung gestellten Tabelle beziehen sich auf einen Reifendruck von 2,5 bar. Bei niedrigerem Reifendruck sinkt die Tragfähigkeit, daher ist diese Tabelle auch mit Vorsicht zu genießen.

Last-Index Tragfähigkeit
50 190
51 195
52 200
53 206
54 212
55 218
56 224
57 230
58 236
59 243
60 250
61 257
62 265
63 272
64 280
65 290
66 300
67 307
68 315
69 325
70 335
71 345
72 355
73 365
74 375
Last-Index Tragfähigkeit
75 387
76 400
77 412
78 425
79 437
80 450
81 462
82 475
83 487
84 500
85 515
86 530
87 545
88 560
89 580
90 600
91 615
92 630
93 650
94 670
95 690
96 710
97 730
97 750
99 775
Last-Index Tragfähigkeit
100 800
101 825
102 850
103 875
104 900
105 925
106 950
107 975
108 1000
109 1030
110 1060
111 1090
112 1120
113 1150
114 1180
115 1215
116 1250
117 1285
118 1320
119 1360
120 1400
121 1450
122 1500
123 1550
124 1600

Profiltiefe der Reifen

Neureifen haben eine Profiltiefe zwischen 7mm und 9mm. Jeder weiß, dass sich die Reifen mit der Zeit abnutzen. Nicht zuletzt hängt die Sicherheit der Fahrzeuginsassen von ausreichender Profiltiefe ab. Doch ab wann sollten die Reifen gewechselt werden?

Gesetzlich erlaubt ist eine Profil“flache“ bis 1,6mm. Dieser Wert ist in ganz Europa bei Sommerreifen gleich. Bei Winterreifen gibt es von Land zu Land starke Unterschiede, in Deutschland sind es jedoch ebenfalls 1,6mm. Ob die Tiefe ausreicht, lässt sich auch leicht anhand der Markierungen am Reifen ablesen.

Wir empfehlen jedoch, bereits deutlich früher die Reifen zu tauschen, bereits bei 4mm nimmt die Haftung bei Feuchtigkeit und Nässe deutlich ab. Daher raten wir, Winterreifen bereits bei diesem Wert, Sommerreifen bei ca. 3mm zu wechseln.

Die einfachste Art, die Profiltiefe zu messen, ist übrigens mit einer Euromünze: Verschwindet der Messingrand im Reifenprofil, besteht kein Grund zur Sorge, das Profil ist noch größer als 3mm – der Ring entspricht genau 3mm.

Mischbereifung

Mischbereifung ist in Deutschland verboten. Jedoch führt der Begriff immer wieder zu Missverständnissen. Unter „Mischbereifung“ versteht man Reifen verschiedener Bauart, also unterschiedliche Größe oder Diagonal- und Radialreifen.
Reifen unterschiedlicher Marken oder Sommer- und Winterreifen sind dagegen erlaubt.

Bei Motorrädern sollte sich der Motorradfahrer zu seiner eigenen Sicherheit an die Empfehlung des Herstellers halten, da das Motorrad mit bestimmten Reifen homologiert wurde.